Strolch im Körbchen – Tierschutzhunde

Ein Hund, der auf der Straße lebt, ist ein obdachloser Hund. Dieser gehört niemandem – oder vielleicht doch, aber der Besitzer zeigt kein Interesse an seinem Hund. Also lebt der Hund auf der Straße oder in der Natur. Die Straßenhunde ernähren sich von Müll, betteln, oder sie erwischen hin und wieder eine Maus oder einen Vogel.

Durch einige Besuche in Rumänien konnte ich beobachten, dass manche Menschen eine Art Beziehung zu den Hunden haben und ihnen täglich etwas zu fressen bringen. Die Hunde warteten vor der Eingangstür auf die Person und folgten ihr, bis sie gefüttert wurden. Die Freude, die Person zu sehen, war vergleichbar mit der von Familienhunden. Aus der Sicht des Hundes ist es kein schlechtes Leben. Der Hund tut, was er für richtig hält, hat freie Bewegung und freie Entscheidung. Also ist er freilebend. Es sind jedoch keine wilden Hunde. Meistens handelt es sich um verstoßene Hunde, die auf der Straße leben. Wilde Hunde müssten über mehrere Generationen wild aufwachsen, um als wilde Hunde zu gelten, wie zum Beispiel die Dingos in Australien. Das Problem der Straßenhunde ist von Menschen gemacht. Zum Beispiel wird eine Hündin ungewollt gedeckt, die Familie möchte den Hund daher nicht behalten und verstoßt die Hündin. Oder ein Rüde, der gerne über den Zaun springt. Der Familie ist es gleichgültig, und sie lässt ihn einfach draußen, ohne weiteres Interesse an ihm zu zeigen.

Freilebende Hunde sind sehr vorsichtig. Sie haben gelernt, Fahrzeugen auszuweichen, Menschen sich nur vorsichtig zu nähern und passende Hundegruppen zu bilden. Freilebende Hunde leben nicht in Rudelstrukturen wie Wölfe. Ein Wolfsrudel ist eine Wolfsfamilie: der Vater, die Mutter und der Nachwuchs. Das eigene Territorium wird sehr stark gegenüber fremden Wolfsrudeln verteidigt. So leben die Straßenhunde nicht. Ein Straßenhund kennt den anderen, aber das heißt nicht, dass sie alles gemeinsam unternehmen. Sicherlich werden Schlafplätze geteilt und gegenüber Fremden verteidigt, um eine läufige Hündin und Futterquelle gestritten, aber insgesamt haben die Hunde gelernt, nebeneinander zu leben.

Es gibt einen Unterschied zwischen südeuropäischen Straßenhunden und osteuropäischen. Nach Südeuropa fahren viele Touristen. Diese möchten die Straßenhunde zu sich locken, füttern und sogar streicheln. Die Hunde haben gelernt, dass die Touristen hin und wieder etwas Essbares springen lassen. Nach Osteuropa fahren weniger Touristen, und die Einheimischen sind nicht immer nett zu den Straßenhunden. Ein Tourist ist häufig viel netter, und daher haben die Straßenhunde aus dem Süden mehr Menschenkontakt und dazu noch positiven.

Manche Menschen möchten einem Straßenhund ein Zuhause geben, damit er nicht getötet wird oder lebenslang in einer unpassenden Gefangenschaft leben muss. Doch es fehlt oft eine klare Abgrenzung zwischen Tierschutz und dem Geschäft mit Mitleid. Daher ist es ratsam, sich zu informieren, wie seriös der Vermittler ist. Als unseriös gelten beispielsweise, wenn keine Vorkontrollen oder nur mündliche Absprachen stattfinden, das Geld eine zentrale Rolle spielt, zu viele Junghunde oder sogar Welpen unterschiedlichen Rassen zur Vermittlung warten, oder Druck ausgeübt wird.

Zu der Aufnahme des neuen Familienmitglieds gehört eine gute Vorbereitung. Dazu zählt auch das Verständnis dafür, was der Hund in kurzer Zeit alles erlebt hat: Von der Straße in ein Shelter, von der Notstation zum Tierarzt, vom Tierarzt ins Flugzeug oder in einen Bus, vom Bus in deine Arme, von deinen Armen ins Auto und dann in deine Wohnung. Es ist, als würde man auf den Mond fliegen und ein anderes Leben von der ersten Sekunde an akzeptieren und leben müssen. Lass deinen Hund alles anschauen und ankommen. Er kann darauf verzichten, jetzt noch die Geräusche der Waschmaschine kennenzulernen oder gebadet zu werden. Falls dein Hund von einer Pflegestelle kommt, ist es möglich, dass der Ortswechsel das Verhalten des Hundes verändern kann, zum Beispiel in Bezug auf die Stubenreinheit.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass unsere Hundeerziehungsmethoden bei Straßenhunden weniger greifen. Denn diese Methoden setzen voraus, dass der Hund den Menschen als Sozialpartner ansieht. Das muss erst erarbeitet werden. Manche ehemaligen Straßenhunde brauchen länger als andere. Falls du dabei Hilfe brauchst, melde dich gern bei uns!

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